Sonntag, 5. Juni 2011

Schlecht

Ich bin ein schlechter Mensch. Es fällt mir jeden Tag auf. Und ich hab das Gefühl es wird jeden Tag schlimmer. Doch ich möchte nichts ändern. Ich genieße es zu beobachten, wie die Dunkelheit jeden Tag mehr Besitz von mir ergreift. Es muss wohl stimmen; der Mensch ist von Grund auf Böse. Das Gute, das Mitgefühl, die Liebe, alles schwindet aus mir. Ich bin wahrlich kein guter Mensch.
Ich sehe das Leid auf der Welt. Nicht im Fernseher. Nicht in Japan. Nicht am Arsch der Welt. Nein. Ich sehe wie grauenvoll und gnadenlos die Welt vor meinen eigenen Türen ist. Sehe Männer die Hunde töten und Schiffsfahrer niederschlagen. Wie Freunde ins Suizid gemobbt werden. Sehe 2 ehemalige Freunde die sich gegenseitig Krankenhausreif prügeln. Ich sehe Schmerz, Leid und Gewalt vor meinen eigenen Toren. Auf den Straßen auf denen ich täglich gehe.
Doch es stört mich nicht. Ich werde sie auch morgen noch mit einem breiten Lächeln gehen. Vielleicht sogar noch breiter als heute. Ich bin im Angesicht Gottes kein guter Mensch.
Meine kleine Welt wird kleiner. Meine Ansprüche geringer. Die Flammen des Bösen, die giftige Gase des Unfrieden und Dunstschwaden des Unrechts mit sich bringen, werden größer und greifen auch in meine Welt. Ich bin von Tag zu Tag bereit mehr abzugeben. Ich ergötze mich an den verheerenden Schäden und tanze in der Asche die sie hinterlassen. Denn diese Asche ist das einzige was mir von der Welt bleibt. Das Fleisch und die Knochen aus denen meine Freunde sind, sie werden auch schon bald Teil dieser Asche sein und ich werde auch in ihr tanzen. Denn sie sind mir schon jetzt gleich.
Nein, gut wollte ich noch nie sein.
Doch so schlecht wie ich jetzt bin wollt ich nie werden.
Doch so bin ich glücklich.
Der Hass und die Gleichgültigkeit erfüllt mich bis zum Rand mit Glück.
Ich gehe in ihr auf und werde in ihr verglühen und als letzter auch zu Asche werden.
Ich bin ein schlechter Mensch....

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